Archiv 2013
So war die Premiere von „Martha und der Pyrenäensteinbock"
von Kristina Scharenberg (Fotos: Klaus Kahl)
Der 23. November 2013 ist ein ganz besonderer Tag für alle WINDSPIELER: Premierentag. Zum ersten Mal soll das Stück „Martha und der Pyrenärensteinbock“ vor Publikum aufgeführt werden. Alle Beteiligten waren schon lange im Vorfeld aufgeregt und gespannt auf das, was sie an diesem Tag erwarten würde. Am Premierentag selbst ist die Anspannung und Aufregung aber dann noch wesentlich größer und für alle greifbarer.
Die ersten Helfer treffen sich schon um 10 Uhr morgens zum Bühnenbildaufbau am Ort des Geschehens: An der Rü-Bühne in Essen-Rüttenscheid. Ein ganzer Anhänger und ein halbes Auto wollen entladen und der Inhalt auf der Bühne verteilt werden – mit dieser Aufgabe werden dann auch einige Stunden gefüllt. Nach und nach trudeln währenddessen die Tänzer ein, ziehen sich um, werden geschminkt und begutachten die unbekannte Bühne. Spannung liegt in der Luft!
Nach dem Bühnenaufbau beginnen die Proben. „Nochmal, bitte!“ wird zum geflügelten Wort – denn Leiterin Ute Mittelbach fordert höchste Konzentration und Präzision von allen Darstellern. Kleinere und größere Ösen, wie sie es nennt, müssen mehrfach wiederholt und ausgebügelt werden. Simona Lumpp und Martin Schmuck haben ihr Bewegungspensum des Tages schon während der Proben erfüllt, so oft laufen sie auf die Bühne, breiten ihre Picknickdecke aus, legen sich darauf – und wieder von vorne! Doch am Ende sitzt die Szene. Auch alle anderen strengen sich mächtig an und perfektionieren nach und nach den Ablauf des Stücks.
Nach einer kurzen Essenspause, die von allen dankbar angenommen wird, geht es dann an den letzten Probedurchlauf vor dem großen Auftritt. Letzte Korrekturen an Tanz, Licht und Sound werden vorgenommen; und ehe man sich versieht, ist die Zeit auch schon vorbei und es ist kurz vor 16 Uhr.
Alle auf Position. Die Türen werden geöffnet, das Publikum eingelassen. Im Hintergrund sind leise Geräusche aus einem belebten Park zu hören, die die Zuschauer auf das Kommende einstimmen. Schnell ist der ganze Raum gefüllt und jeder Sitz im Theater besetzt.
Hinter der Bühne sitzen die Tänzer und gehen noch einmal an sich – und es geht los. Die WINDSPIELER nehmen uns mit auf eine Reise. Von der Meditation im fernöstlichen Park durch den tiefen Ozean, wieder an Land durch eine aufblühende und wieder vergehende Blumenwiese, bis hin in ein Gebirge voller Steinböcke und flatternder Wildtauben. Leben und Tod, Geburt und Sterben – diese bedeutenden Themen werden in stets unterschiedlicher Weise in Szene gesetzt. Die harte Arbeit während der Proben hat sich ebenfalls gelohnt – alles klappt wie geplant!
Informationen zum Stück auf dem Info-Flyer.
Ein Bericht von Niklas Rudolph auf eldoradio:
Wege Wagen
Das inklusive Tanz- und Bewegungstheater-Ensemble WINDSPIEL war auf Studienreise für die Vorbereitung auf das neue Projekt. Mit dem Thema "Wege wagen" machten wir uns am Sonntag, dem 07.07.2013 auf den Weg nach Bottrop, auf das Dach des Ruhrgebiets, die Halde Haniel. Wir schreiteten entlang der 15 Stationen des Kreuzweges und ließen uns durch die Schriften auf den Tafeln zu Gedanken und Gesprächen anregen.
Angekommen auf dem Gipfel der Halde haben wir die Bergarena im Kessel, die Installation des baskischen Bildhauers Agustín Ibarrola sowie den Weg zu den Totems bespielt.
Im Stall hat man Gesänge gehört
Am 30. November 2010 hatte das Ensemble WINDSPIEL auf dem Christopherus-Hof in Witten mit einer outdoor-Werkschau bei Wintereinbruch und 20 cm Neuschnee von dem Innenhof zwischen altem Kulturstall und dem „Zeitraum“ Abschied genommen, denn schon bald sollten die umfangreichen Neu- und Umbauarbeiten beginnen.
Nun erstrahlen die Gebäude in neuem Glanz, die neuen und alten Bewohner sind (wieder) eingezogen, neue Räumlichkeiten zum Leben, Arbeiten und Feiern sind entstanden und das Ensemble WINDSPIEL probt schon seit Beginn dieses Jahres wieder im neu errichteten Kulturstall.
Wir haben der alten Wirkstätte unserer Arbeit, wo seinerzeit die ersten Proben der TanzRäume Unterwegs stattgefunden hatten und einige Jahre später das Ensemble gegründet worden war „die letzte Ehre erwiesen“ und nun im Rahmen der traditionellen Maifeier am 01.05.13 den neu errichteten Innenhof bespielt und ihn für diesen Tag zu unserem TanzRaum gemacht.
"Im Stall hat man Gesänge gehört" haben wir eigens für die Maifeier des Christopherus-Hofes in Witten entwickelt. Idee und Choreografie - Ute Mittelbach; Kostüme - Maja Ellekotten, Ute Mittelbach; Sound - Oliver Raschke, Felix Bentivoglio; Darstellerinnen und Darsteller - Andrea Naumann, Anna Böhmer, Carina Lombardo, Christian Schöttelndreier, Heike Glatthaar, Heike Rammelkamp, Jennifer Deppisch, Linda Fisahn, Maja Ellekotten, Martin Schmuck, Michael Mittelbach, Nicolai Prillwitz, Noel Tiedtke, Simona Lumpp, Ulrich Waskönig, Young-Hwa Kersten.
Blauer Heinrich des Paritätischen
Auf dem Neujahrsempfang des Paritätischen Wohlfahrtverbandes am 04.02.2013 wurde das Thema Inklusion aus diversen Blickwinkeln betrachtet.
RednerInnenbeiträge, Podiumsdiskussionen und ein kulturelles Rahmenprogramm (TanzRäume Unterwegs u.a. Kulturbeiträge) reflektierten Ansprüche und Wirklichkeiten inklusiver Lebens- und Arbeitsräume. Eine filmische Dokumentation der Veranstaltung haben wir aus youtube verlinkt.