Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen am 03. Dezember 2011
Auf Einladung der Behindertenbeauftragten der Stadt Dortmund, Frau Christiane Vollmer, hat das inklusive Ensemble WINDSPIEL den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen am 03. Dezember 2011 im Dortmunder Rathaus mit einem für diese Veranstaltung erstellten Programm eröffnet.
Im Portal der Stadt Dortmund wird die Veranstaltung unter dem Titel "TanzRäume verzaubern Zuschauer" kommentiert und dort ist auch eine Bilderstrecke eingestellt. Der Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 05.12.11 wird durch mouseover lesbar (mit der Maus auf das Bild fahren).
Die Vorbereitung auf diese Werkschau des Tanz- und Bewegungstheaters wurde uns ermöglicht durch die freundliche Unterstützung des Autonomen BehindertenReferats (ABeR) und des Referat Internationales der TU Dortmund, die Mitarbeiter der Haustechnik des Rathauses der Stadt Dortmund, Ulrike Hamann, Corinna Leu, Ralf Bertram, Esther Schmidt, Christiane Vollmer, Pascal Hahnen, Robert Göddertz, Marcell Ewert, Nils Raspe, Christopherus-Haus e.V., Studierenden des Gisbert-von-Romberg Berufskollegs und Schülern der Christopherus-Schule Bochum, der Werkstatt Gottessegen Dortmund und Zweigwerkstatt Bochum, sowie Claudia Schmidt und Ulrike Oberheid.
Herzlichen Dank an Ralf Bertram, der uns nicht nur tatkräftig beim Auf- und Abbau unterstützte, sondern uns auch mit der Camera beobachtete.
Von der Idee in den bewegten Ausdruck 3.0
Im Februar 2011 waren wir in unsere nächste workshop-Reihe mit der Lebenshilfe in Bochum gestartet. Wir hatten Elemente aus der 2. workshop-Reihe aufgegriffen und weiterentwickelt und mit neuen Ideen experimentiert.
Am Freitag, den 28.10.2011 und am Donnerstag, den 03.11.2011 wurde dann im Haus der Begegnung in Bochum gespielt.
Die Jo Hartmann Band hat die Patenschaft für unser Projekt übernommen. Wir freuen uns sehr und bedanken uns ganz herzlich für Eure Unterstützung.
WAZ Bochum (Ausgabe vom 29.10.11) - "Fließende Bewegung im Vordergrund"
„Diesmal passiert viel mit den Händen", beschreibt Ute Mittelbach ihr Tanztheaterstück. Am Freitagabend wurde "Von der Idee in den bewegten Ausdruck 3.0" zum ersten Mal im Haus der Begegnung aufgeführt. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiteten für die bunte Vorstellung Hand in Hand. Insgesamt 30 Darsteller hüpften, tanzten, schritten und rollten über die Bühne. Die zweite Vorstellung folgt am Donnerstag. 3. November.
Da muss man natürlich flexibel sein. "Wirklich fertig ist das Stück erst bei der Aufführung", bestätigt Mittelbach. Zusammen mit ihrem Mann Michael organisiert und lenkt sie den bunten Haufen. „Selbst wir hatten das Stück bis zur Vorstellung noch nicht in seiner Gänze gesehen", gestehen sie, „Work in Progress", heiße diese Methode.
Angefangen hat alles mit Mittelbachs Tochter Johanna. „Mama, wann machst du mal was für uns", habe die junge Frau mit geistiger Beeinträchtigung gefragt. Ute Mittelbach machte daraufhin die Ausbildung zur Tanzpädagogin und startete 2009 die erste Staffel des Projekts „Von der Idee in den bewegten Ausdruck". "Wir haben damals mit der Lebenshilfe zusammen gearbeitet und sind auch bei der dritten Staffel dabei geblieben", berichtet Michael Mittelbach.
Seit Frühjahr 2011 treffen sich die Darsteller dieser Aufführung zwei Mal in der Woche. „Es ist jedes Mal spannend", findet Ute Mittelbach, zum Konzept gehöre es, nichts vorzugeben. Wir probieren verschiedene Dinge aus und schauen, was funktioniert, was uns mitreißt", erklärt sie. Die Ergebnisse sind einzelne Szenenfolgen, oft zufällig mit Zusammenhang. Bunte Fantasiekostüme gehören dazu ebenso wie Schattentheater, Schwarzlicht und ausgefallene Requisiten - zum Beispiel chinesische Lampions.
„Der künstlerische Ausdruck - Tanzen und Theater - steht dabei im Vordergrund", erklärt Ute Mittelbach, „es geht nicht so sehr darum, Menschen mit Behinderung zu helfen". Alle profitierten voneinander. Das bestätigten auch ihre Assistentinnen Ruth Ströthoff und Simona Lumpp, beides Studentinnen für Rehabilitationswissenschaften in Dortmund. "Uns ging es ursprünglich nur darum zu tanzen", sagt Lumpp. ob das nun mit behinderten oder nicht behinderten Menschen zusammen passiere, sei wirklich völlig zweitrangig.
Auf der Bühne war das tatsächlich der Fall: Beeinträchtigungen traten in den Hintergrund, die fließende Bewegung machte das Stück aus. "Ich bin schon auf die nächste Vorführung gespannt", blickt Ute Mittelbach voraus.
Text: Lutz Tomala, WAZ
Ensemble WINDSPIEL zu Gast in Gladbeck
Am Sonntag, den 11.09.2011 spielten wir 2 kleine Miniaturen im St. Suitbert-Haus in Gladbeck. Da konnte man sehen, was das Tanz- und Bewegungstheater WINDSPIEL so macht. Das St.-Suitbert-Haus des Caritasverbandes Gladbeck e.V. hat seinen Tag der offenen Tür gefeiert und die Mitglieder des Ensembles standen den Gästen Rede und Antwort zur inklusiven darstellenden Bühnenarbeit.
Eine kleine Trommel lässt tausend Füße tanzen
Am 08. Juli 2011 feierte das Haus der Begegnung in Bochum sein 20jähriges Bestehen. Zwischen 15:00 - 21:30 Uhr wurde ein umfangreiches Programm geboten. Die Percussion-Combo des Sozialpsychiatrischen Dienstes Bochum um Andreas Siebrecht spielte den Rhythmus, auf dem TeilnehmerInnen aus dem Projekt "Von der Idee in den bewegten Ausdruck 3.0" in die Bewegung fanden.
Neue Osnabrücker Zeitung: WINDSPIEL zeigt Miniaturen aus dem Alltag
Inklusion ist das Bemühen, allen Menschen das gleiche volle Recht auf individuelle Entwicklung und soziale Teilhabe zu gewährleisten, ungeachtet ihrer persönlichen Unterstützungsbedürfnisse. Wie geglückte Inklusion auf künstlerischem Gebiet aussehen kann, das zeigte das Tanz- und Bewegungstheater Windspiel im Kulturbahnhof.
Nicht immer ist der Kulturbahnhof bei Veranstaltungen ausverkauft. Am Freitagabend jedoch waren alle Zuschauerplätze besetzt. Die Hofgemeinschaft Wahlde hatte anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens die Truppe aus dem Ruhrgebiet für einen Auftritt in Neuenkirchen engagiert.
„Windspiel versteht sich als inklusives Tanz- und Bewegungstheater von und mit Menschen mit und ohne Assistenzbedarf“. Ursprünglich aus einem Freizeitangebot für die Bewohner des Christophorus-Hofes in Witten entstanden, präsentiert Windspiel seine Aufführungen inzwischen bei vielfältigen Anlässen und auch an ungewöhnlichen Orten.
„Bewegte Augen Blicke“ lautete das Programm, das im Kulturbahnhof zu sehen war. Inhaltlich gesehen sind es schlichte Miniaturen, kleine Szenen des täglichen Lebens, entnommen aus dem Alltag und aus der Fantasie der Mitwirkenden, die von den Darstellerinnen und Darstellern in Bewegung, Gestik und Mimik ungesetzt wurden. In dreizehn Episoden wirkten dabei Menschen ohne und Menschen mit ganz unterschiedlich ausgeprägten Behinderungen vollkommen gleich wichtig auf der Bühne zusammen.
Das Besondere an Windspiel ist, dass es im künstlerischen Tun Grenzen verschiebt. Insbesondere die Grenzen aufgrund einer Behinderung wurden innerhalb der künstlerischen Darstellung beinahe irrelevant, so schwer sie sich ansonsten im Alltag auch auswirken mögen. In manchen Szenen der Aufführungen wurde sogar offensichtlich, dass es nicht immer der Mensch ohne Behinderung ist, der über die weiter gefassten Möglichkeiten verfügt. Was in diesen Kleinkunststücken an mimischer und gestischer Ursprünglichkeit von den sogenannten behinderten Menschen an den Tag gelegt wurde, kann zuweilen selbst von professionellen Schauspielern nur schwer reproduziert werden.
„Bewegte Augen Blicke“ begann und endete mit einem das Anliegen der Truppe genial wiedergebenden Bild. Hinter einem weißen Vorhang kämpfen verschiedene Menschen gegen einen imaginären Sturm. Nur als Schatten zu erkennen, blieb dabei vollständig im Verborgenen, welcher der Darsteller nun außerhalb der Bühne mit oder ohne Behinderung angesehen wird.
In den Miniaturen zu sehen waren unter anderem die Wartenden in einem Bahnhofscafé, die Überschwänglichkeit eines Hochzeitspaares, die tänzerische Begegnung zweier Rollstuhlfahrerinnen, die scheu-zärtliche Annäherung zwischen Frau und Mann und, ganz aktuell, Deutschland im Frauenfußballfieber.
Losgelöst von seinen einzelnen Szenen schilderte das Programm stets Alltägliches, spielerisch in Bewegung umgesetzt sowie künstlerisch verwandelt. Auf diese Weise entstanden neue Bilder vom bereits Bekannten. Und es wurden Möglichkeiten aufgezeigt, körperliche Einschränkungen in Anmut zu verwandeln.
Text & Foto: Holger Schulze, Neue OZ
Amelie begegnet Amadeus
Die Wiederauflage des inklusiven und spartenübergreifenden Kulturprojektes am Gisbert-von-Romberg-Berufskolleg in Dortmund Hacheney fand statt in der Woche vom 02.05.11 - 06.05.11. Mitwirkende waren Mitarbeiter der Werkstätten Gottessegen aus Dortmund und Bochum, SchülerInnen der Körperbehindertenschule des LWL aus Bochum-Langendreer und der Kämpenschule Witten-Herbede, SchülerInnen der Fachschule für Heilerziehungspflege und der ErzieherInnen-Ausbildung am GvR-Berufskolleg und Studierende der Rehabilitationswissenschaften der TU Dortmund.
Auch in diesem Jahr sind drei Arbeitsgruppen während der experimentellen Projektwoche in ihre Arbeitsprozesse eingetaucht, haben miteinander in Austausch gestanden und sich gegenseitig inspiriert. In der Gruppe der bildenden Künste wurden bewegliche Objekte erstellt und Kostüme entworfen, eine working band griff die Ideen ihrer Mitglieder auf und erarbeitete das musikalische Material, das die Quelle war für die Tanz- und Bewegungsimprovisationen der dritten Arbeitsgruppe, die daraus ein Bewegungstheater entwickelte.
Das Ergebnis des spartenübergreifenden Gesamtprojektes wurde in einer furiosen Abschlussveranstaltung am 06.05.11 präsentiert. Im Zentrum der kulturellen Arbeit stand die Begegnung von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen und die selbstverständliche gegenseitige Akzeptanz und Wertschätzung im kreativen Prozess.
Den 60 Mitwirkenden gebührt besonderer Dank für das großartige Engagement und die wunderbaren, kreativen Ideen. Für die Konzentration, die Bereitschaft sich auf den Prozess, den "work in progress" einzulassen und den Zusammenhalt, mit denen SchülerInnen, MitarbeiterInnen der Werkstätten für behinderte Menschen und Studierende das Gelingen unserer Abschlusspräsention ermöglicht haben und in diesem Prozess ein Stück weit über sich hinauswachsen konnten.
Alexandra wirkte in der Gruppe der darstellenden Kunst und ließ uns folgende Rückmeldung zukommen:
"Hallo liebe TanzRäume Unterwegs,
ich wollte mich nochmals für die wunderbare Projektwoche am Gisbert-von-Romberg Berufskolleg bedanken. Es war eine wunderschöne Zeit mit euch, die ich sehr genossen habe und die ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Ich habe viel über mich selber und über Tanz- und Bewegungsimprovisation gelernt. Verschiedene Aspekte konnte ich sogar bereits in meiner Einrichtung zur Anwendung bringen. Meine Schützlinge hatten dabei ebensoviel Spaß wie ich.
Ich kann daher jedem nur ans Herz legen, einmal mit euch "auf Reisen zu gehen" und in eine neue Welt mit fantastischen Wahrnehmungserlebnissen einzutauchen. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Werkstätten Gottessegen, der Körperbehindertenschule des LWL und der Kämpenschule haben das Projekt zu einer noch intensiveren und freudvolleren Erfahrung gemacht. Insgesamt waren wir eine tolle Gruppe und haben Großes geleistet. Unsere Abschlussaufführung in der Aula, mit unzähligen begeisterten Schülern, hat allen eine super Bestätigung für die hervorragende Arbeit gegeben."
Maifest auf dem Christopherus-Hof in Witten
Am 1. Mai feierte der Christopherus-Hof in Witten Annen sein traditionelles Maifest. Das Tanz- und Bewegungstheater WINDSPIEL war eingeladen, einen kleinen Ausschnitt aus dem aktuellen Programm zu spielen.